Viele Mercedes Freunde, die sich für die Klassiker mit Stern begeistern, empfinden original als optimal. 230 CE Chauffeur André Free denkt eigentlich ähnlich. Gleichwohl dynamisierte er die Gestalt seines Mercedes Youngtimers W123 auf dezente Art und Weise im Stil der damaligen Zeit. Die Veränderungen am Coupé sind aus meiner Sicht authentisch. So chic trimmte man seinen Benz schon vor 30 Jahren, berichtet der Coupé Fahrer. Der Sportanzug steht dem 82er Mercedes 230 CE auf jeden Fall gut zu Gesicht.
Seit Mai 1993 ist André Free im Besitz seines 82er Mercedes 230 CE. Es ist nicht der erste Benz, für sich der heute 42-Jährige begeistern konnte. Die allererste Fahrgemeinschaft mit einem Mercedes ging er mit einem W114 280 C ein. Doch dieses Fahrzeug wurde Anfang 1993 leider durch einen Unfall aus dem Verkehr gezogen. Stuttgarter Ersatz musste her. Gezielt hielt der junge Familienvater damals nach einem W123 Coupé mit sparsamen 2,3 Liter Einspritzer Ausschau. Schon wenig später wurde er fündig.
Erste Klasse aus erster Hand
Ein Unternehmer hatte aus seinem privaten Fuhrpark einen Mercedes 230 CE mit Baujahr 10/1982 abzugeben. Der in ein schönes kräftiges Lapisblau-Metallic gehüllte Wagen kannte nur diesen einen Vorbesitzer, hatte etwa 60.000 Kilometer auf der Uhr und befand sich in einem sehr guten und gepflegten Zustand. Bei diesem Angebot zögerte André Free nicht lang und griff sofort zu. Er sollte den Kauf nie bereuen.
Fortan diente das schöne Coupé, das sich zu dieser Zeit noch in Originalzustand befand, als Alltagsauto. Vier Jahre kutschierte der Mercedes die Frees treu und brav von A nach B. Bald aber wurde es der vierköpfigen Familie zu eng. Die beiden Kinder wurden größer und brauchten mehr Platz. Für die Familie war der 230 CE nicht mehr erste Wahl - er wurde ausgemustert. Zur Freude von Vater Free! Denn nun konnte er den W123 nur noch so zum Spaß betreiben und endlich das mit dem Benz machen, was er schon immer wollte.
Der Mercedes 230 CE gehört seit 18 Jahren zur Familie
Das Coupé, bei dem André Free seit nunmehr 18 Jahren das Steuer in der Hand hält, kam seitdem nur noch saisonal zum Einsatz. Viele Kilometer wird das Auto nicht mehr bewegt. Mit dem 230 CE besucht der W123 Pilot Treffen oder unternimmt bei schönem Wetter von Zeit zu Zeit die ein oder andere Ausfahrt. Lediglich echte 114.000 Kilometer stehen bei dem bald 30 Jahre alten Mercedes Klassiker auf der Uhr.
Substantiell befindet sich der W123 in einem geradezu phantastischen Zustand. Technik, Mechanik und auch das Blech bestechen durch Makellosigkeit. Der wundersame Befund ist übrigens nicht das Ergebnis besonderer Bestandspflege. Der große Kümmerer so sagt André Free wäre er nämlich gar nicht ein Umstand, der andere W123 Besitzer durchaus ein wenig neidisch machen könnte.
Das Wunder des W123: Unrestauriert und Originallack
Mein 230 CE ist unrestauriert und hat immer noch den Originallack, rühmt André Free die Qualität seines Mercedes. Dass der bei 3M Deutschland beschäftigte Vorarbeiter bei seinem W123 wenig nacharbeiten muss, freut ihn mit einer Mischung aus Stolz und Verwunderung. Ich werde oft nach dem Grund für den beachtlichen Zustand des Wagens gefragt. Klar muss man bei einem Klassiker wie diesen schon was tun. Aber außer einer aufmerksamen Wagenpflege hält sich der Aufwand bei dem Coupé in Grenzen.
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An allen Ecken und Enden präsentiert sich der Mercedes wirklich von seiner schönsten Seite. So ist dem Chromschmuck in all den Jahren nicht der Glanz abhanden gekommen. Und die blaue Erstlackierung sieht ebenfalls nicht blass aus. Rost, Modder, Gilb, Schmock? Für André Free sind das alles Fremdworte mit diesen Dingen hat sein Mercedes 230 CE nichts zu tun.
Außen hui - innen auch!
Auch hinter verschlossenen Türen gibt sich der Mercedes keine Blöße. Wenn sich bei dem 230 CE die Motorhaube senkrecht nach oben hebt, präsentiert sich der Motorraum als durchweg saubere Erscheinung. Wie geleckt sieht die Stätte der Betriebsamkeit aus. Manchem, der hier seine Nase ganz tief reinsteckt, kommt es so vor, als würde der 136 PS starke 2,3 Liter Motor niemals zum Einsatz gekommen sein so neu schaut das Aggregat aus. Das propere Erscheinungsbild wirft bei vielen Leuten Fragen auf. Geht das mit rechten Dingen zu?
Ja, für den sehenswerten Zustand unter der Motorhaube braucht es kein Wunder, sondern nur einen Lappen zum Drüberwischen. Das ist alles , sagt André Free mit einer Festigkeit in der Stimme, welche einen nicht länger zweifeln lässt: Man steht tatsächlich einem W123 Besitzer gegenüber, der sich wie Hans im Glück kaum abzumühen braucht, um mit seinem Coupé froh zu werden. Freilich gilt auch hier: Von nichts, kommt nichts. Man muss schon mit offenen und wachen Augen um das Wohlergehen des Mercedes bedacht sein, weiß der Coupé Chauffeur. Der Mercedes dankt die Fürsorglichkeit seines Fahrers mit tadellosem Standing.
Innere Mercedes Werte in Bestform
Das Interieur des Mercedes präsentiert sich als einzige Wohnfühllandschaft. Ob 1. oder 2. Reihe in dem hellbeigefarbenen Umfeld ist gut sitzen. Man mag es kaum glauben, dass das Dekor in Zebrano-Edelholzausführung so ansehnlich ist. Nicht minder präsentabel wirkt der Veloursstoff der Sitze, welcher unverschlissen, wie er sich darstellt, bislang offenbar ein Dasein als Schonbezug führte. Keine Frage: Hier war man stets auf einen Stubendienst bedacht.
Völlig intakt lassen sich ebenfalls die Türverkleidungen blicken. Ihnen blieb das Schicksal, großflächig und zahlreich zwecks Lautsprecheraufnahme durchbohrt zu werden, erspart. Dabei ist André Free durchaus ein Freund der Musik wie das neuzeitliche Radio mit MP3-Player und die beiden Speaker auf der Hutablage verraten. Aber es muss ja nicht das volle Programm sein. Dieses Devise, die zur Zurückhaltung beim Zubehör mahnt, beherzigte der Mercedes 230 CE Fahrer auch bei der individuellen Gestaltung seines Coupés.
Chic muss mit!
Eine Portion Sport gehört an Bord, sagt der W123 Enthusiast. Einen Sporttrimm im Stil der Zeit finde ich schön. Er ist mir für den individuellen Auftritt auch wichtig. Aber Übertreibungen sind nicht mein Ding. Dezente Modifikationen sind denn auch gestattet gewesen. Aber authentisch mussten sie sein wie beispielsweise das Nardi-Holzlenkrad. Mit diesem Volant kurvte man schließlich schon vor über dreißig Jahren ums Eck.
Anfang der 80er Jahre gehörten schon größere Auspuffanlagen zum guten Ton. Auch der 82er Mercedes lässt durch größere Auslasse seinen Abgasdampf ab. Indes geschieht dies nicht auf geräuschvoll forcierte Weise. Hier kam es lediglich auf die Optik ab. Für den sportiveren Sportabgasanlagen-Look kam am Mercedes 280 CE ein ovales Endrohrpaar von Bosal zum Einsatz. Ab Werk waren die Endrohre mit einer Chromkappe versehen, die aber entfernt wurde. Anschließend erhielten die beiden Auslasse einen mattschwarzen Anstrich.
Nicht geschwärzt, sondern ganz weiß sind die neuen Frontblinkergläser. Ein weiteres Stylingmerkmal für ein sportliches Erscheinungsbild ist die Spurverbreiterung an der Hinterachse um 20 mm sowie die Tieferlegung des Mercedes per Fintec-Federn (minus 30 mm/35 mm VA/HA). Die Senkung des W123 Coupé betont zusätzlich dessen sportliche Karosserielinie. An der Hinterachse ist der Benz nachträglich mit Niveaudämpfern ausgestattet worden, welche sich in der Höhe mit einem manuell bedienbaren Kompressor justieren lassen. Auf diese Weise kann ich den 230 CE schön in Keilform bringen freut sich André Free.
230 CE mit sportlicher Figur
Dass der Mercedes sehr gut auf dem Asphalt positioniert ist, dürfte last but not least an seinem Schuhwerk liegen. Die Bestückung mit sportlichem Reifen- und Rädermaterial rundet das dezente Individualdesign des Mercedes Coupés ab. Bei diesem W123 kamen Remotec-Alu-Felgen mit poliertem Bett und klassischem X-Speichen-Design in 8 x 16 VA und 9 x 16 HA zum Einsatz. Bei den bei sportlich ambitionierten Fahrern seit eh und je beliebten dicken Socken, die hier natürlich nicht fehlen durften, handelt es sich um 225/50er Pneus aus dem Hause Nankang. Mit diesen profiliert sich der Mercedes 230 CE als mild modifizierter blauer Sauser ein Look, der André Free gut gefällt und mit dem er nach eigenem Bekunden bislang auch immer prima bei den Leuten ankam.
So wie mein Auto ist, finde ich es toll, sagt André Free. Weitere Veränderungen soll und wird es nicht geben. Das einzige, was sich der 280 CE Fahrer für seinen Mercedes wünscht, ist ein H-Kennzeichen. Mmh, hoffentlich gibt es angesichts der Veränderungen damit keine Probleme, kommt der Mercedes Pilot kurzzeitig ins Grübeln. Mercedes-Fans.de drückt die Daumen, dass alles glatt geht und wünscht - ob mit oder ohne H-Kennzeichen - weiterhin gute Fahrt mit diesem sehenswerten Mercedes 230 CE.
Mercedes-Fans Facts:
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 230 CE (W123)
Baujahr: 1982
Motor: 2,3 Liter Vierzylinder, 136 PS
Getriebe: Automatik
Bremsen: Serie, hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit Unterdruck-Bremskraftverstärker; Scheibenbremsen vorn und hinten
Räder: Remotec, Bett poliert, vorn in 8 x 16, hinten 9 x 16 plus 10 mm Spurplatten je Seite Spurplatten
Reifen: 225/50er Nankang
Fahrwerk: Fintec Tieferlegungsfedern, minus 30 mm/35 mm vo/hi, Stoßdämpfer hinten mit Niveauregulierung per Kompressor
Karosserie: Weiße Frontblinker
Innenraum: Nardi-Holzlenkrad
ICE: Kenwood Headunit mit MP3
Dank an: meine Familie
7 Kommentare
Gartendj
28. September 2020 11:16 (vor über 4 Jahren)
Hagi
3. Juni 2010 19:16 (vor über 14 Jahren)
Daniel560SEC
3. Juni 2010 19:12 (vor über 14 Jahren)
Dome
31. Mai 2010 08:54 (vor über 14 Jahren)
Sterninator
30. Mai 2010 23:08 (vor über 14 Jahren)
JUB
30. Mai 2010 22:30 (vor über 14 Jahren)
Dome
28. Mai 2010 10:38 (vor über 14 Jahren)
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